Wie viele Kundenanträge auf BU-Leistungen werden abgelehnt bzw. anerkannt? Verzögern Versicherungsunternehmen die Schadenbearbeitung mit Verschleppungstaktiken? Wie viele Gerichtsprozesse werden bei BU-Leistungsfällen geführt?
Solche oder ähnliche Fragen stellt sich vielleicht manch ein Verbraucher, wenn er vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung steht. In meinen täglichen Beratungsgesprächen zum Thema BU stelle ich immer wieder fest, dass einige Kunden gerade wegen der negativen Berichterstattung in diversen Medien total verunsichert sind. Meinungen, wie beispielsweise „Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zahlt eh nicht“ oder ähnliches werden einfach in den Raum gestellt ohne wirklich einmal objektiv die Sache beleuchtet zu haben.
Klar kostet ein BU-Vertrag wenn er mit einer auskömmlichen Absicherungshöhe, sprich BU-Rentenhöhe, und einem hohen versicherten Endalter abgeschlossen wird Geld, da möchte man als Kunde schon sicher sein, diesen Betrag nicht umsonst zu bezahlen.
Ich habe es leider schon erleben müssen, dass aufgrund negativer Presse zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung Menschen sich gar nicht mehr mit diesem extrem wichtigen Thema auseinandersetzen. In meinen Augen ein fataler Umstand…Schließlich geht es um nichts geringeres als um die finanzielle Absicherung der Arbeitskraft, also einfach ausgedrückt, die Gelddruckmaschine (Arbeitskraft welche den Lohn einfährt) wird versichert.
…und seitdem ich in der Versicherungsbranche tätig bin, habe ich schon so einige postive Leistungsentscheide zum Thema BU miterlebt, in welchen den betroffenen Menschen durch die Leistung aus ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung finanziell geholfen wurde. Sicherlich können meine Erfahrungen oder die eines einzelnen Vermittlers aber in keinsterweise die objektive Realität im großen widerspiegeln.
Gut, dass nun das Analysehaus Franke und Bornberg GmbH Ergebnisse aus einer umfassenden eigenen durchgeführten Studie über die Regulierungspraxis von BU-Versicherern veröffentlicht hat.
In dieser Studie stellten sich laut der Franke und Bornberg GmbH 7 BU-Versicherer, darunter die Lebensversicherer
- AachenMünchener
- ERGO
- HDI
- Nürnberger
- Stuttgarter
- Swiss Life
- Zurich Deutscher Herold
der Prüfung durch das Analysehaus…
Im Jahr 2012 hatten diese 7 Versicherungsunternehmen alleine über 22.000 neue BU-Leistungsfälle
Franke und Bornberg GmbH arbeitete laut eigenen Aussagen bei dieser Analyse mit Stichproben von mindestens 100 Leistungsfällen pro Gesellschaft.
Ein oft angebrachter Vorwurf gegen die Berufsunfähigkeitsversicherung, ist oft auch der Einwand, dass es oft zu langen Bearbeitungszeiten im Leistungsfall kommen soll… In der Pressemitteilung der Franke und Bornberg GmbH vom 28.02.2014 heißt es dazu u.a., Zitat:
„Die Regulierungsdauer ist seit 2007 um rund 26 Prozent bei Anerkenntnissen und etwa elf Prozent bei Ablehnungen gesunken. 2012 lag sie bei 160 respektive 140 Tagen. Die Verkürzung der Bearbeitungszeiten ist umso mehr hervorzuheben, als die Zahl der Leistungsanträge zwischen 2007 und 2012 um 20 Prozent gestiegen ist. Trotzdem mutet eine Regulierungsdauer von über vier Monaten lang an, doch haben nicht allein die Versicherer die Bearbeitungszeiten zu verantworten. Einen großen Anteil haben daran die Reaktionszeiten von Ärzten und Wartezeiten nach Rückfragen bei Anspruchstellern wegen nicht vollständig ausgefüllter Formulare.“ Zitat Ende.
Im BU-Leistungsfall werden vom Versicherungsunternehmen viele Dinge überprüft. Darunter fällt u.a. auch die Ausgestaltung der Tätigkeit, die gesundheitlichen Einschränkungen, oder die Überprüfung ob bei Vertragsabschluss der Kunde alle Fragen korrekt beantwortet hat (Thema vorvertragliche Anzeigepflicht – dazu später mehr).
Mit einer professionellen Aufbereitung der Unterlagen, kann also auch der Kunde und sein Berater im Vorfeld schon ggf. mit dazu beigetragen die Bearbeitungszeit im BU-Leistungsfall kürzer zu halten.