Was steckt hinter solchen Werbungen wie z.B.: Fordern Sie heute noch gratis Ihren PKV-Beitragsvergleich an. Profitieren Sie Monat für Monat durch die günstigen Prämien und werden Sie Privatpatient erster Klasse? Handelt es sich hierbei um Lockangebote?
Mit solchen oder ähnlichen Werbeaussagen wird das Thema PKV vor allem im Internet stark beworben. Meistens „darf“ der Interessent bei diesem kostenlosen Internet-Vergleichsseiten ein paar Fragen zu den Leistungskriterien beantworten, um das Ergebnis der, nennen wir es mal „Analyse“ ein wenig vorab zu sortieren. Einige Beispiele hierfür wären:
- Chefarztbehandlung oder nicht / Einbettzimmer im Krankenhaus oder Mehrbettzimmer?
- Zahnersatz: top Leistung, mittlere Leistung oder niedrige Leistung?
- Wie viel Selbstbeteiligung ist pro Jahr gewünscht?
- Leistung für Heilpraktiker ja oder nein?
Die Interessierten denkt dadurch oft, dass die Unterschiede (vor allem im Leistungsniveau) der privaten Krankenversicherungstarife nicht so groß wären, zumal nebenbei bemerkt, erst einmal die Systemunterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung vor einem Wechsel von der GKV zur PKV klar sein sollten.
Die Entscheidung für oder gegen einen Tarif sollte nicht anhand einiger weniger Kriterien getroffen werden, da gerade im Leistungssegment teilweise riesige Unterschiede zu finden sind. Auch sogenannte „Einsteiger- / Existenzgründertarife“ sollten bei der Suche der für einen geeigneten PKV genaustens unter die Lupe genommen werden.
Ich persönlich verwende bei dem Auswahlverfahren des privaten Krankenversicherungstarifs MEHRERE HUNDERT einzelne Inhaltpunkte zu unterschiedlichsten Leistungsbereichen. Nur so kann sich meiner Meinung nach der Interessent überhaupt erst ein richtiges Bild über den genauen Inhalt einer Krankenversicherung machen, diesen dann mit seinen Wünschen an den Versicherungsschutz vergleichen und sich für beziehungsweise gegen einen Tarif entscheiden.
Was viele nicht wissen, eingegebene Adressdaten der Interessenten werden von einigen Internetseitenbetreibern an Finanzdienstleister als sogenannte „Leads“ (PKV-Adressen) weiterverkauft.
Interessant ist, wählt man nun aus den oben genannten 4 Kriterienbereichen (Chefarzt, Zahnersatz, SB, Heilpraktiker) jeweils „top-Varianten“ aus, verbleiben immer noch etwas mehr als 25 Gesellschaften mit meistens wiederum mehreren Tarifvariationen. Dabei liegt die Preisspanne zwischen den Tarifen bei teilweise mehreren 100 Euro.
Hmm…da stimmt doch was nicht. Woher kommt dieser Preisunterschied?
Ich denke, dass vor allem im Leistungssegment der Schlüssel für des Rätsels Lösung zu finden ist. Hier möchte ich einige Kernbereiche (keine abschließende Aufzählung), auf die man bei der Auswahl eines PKV-Tarifs unter anderem achten sollte, auflisten:
- Geltungsbereich / Auslandsschutz / Rücktransport
- Versicherte Honorare
- Heilmittel
- Hilfsmittel
- Kurleistungen
- Krankenhausleistungen
- Gemischte Anstalten / Anschlussheilbehandlung / Reha
- Psychotherapie
- Zahnleistungen / Kieferorthopädie
- Vorsorgeuntersuchungen
- Arztwahl
- Kinderversicherung
- Optionsrechte
- Krieg- und Terrorgefahren
- Transportleistungen
- Alternative Medizin / Heilpraktiker
- Beitragsrückerstattungen
- Bilanzkennzahlen
Jeder der oben aufgeführten Bereiche beinhaltet wiederum eine Vielzahl an Punkten (Kriterienfragen), welche bei der Auswahl berücksichtigt werden können.
Meine Meinung:
Eine PKV soll KEIN Instrument zum Geld sparen sein. Zunächst sollte der Leistungsinhalt einer Krankenversicherung im Vordergrund stehen. Denn eine Krankheitskostenversicherung soll ja auch, wie der Name schon sagt, lebenslangen finanziellen Schutz vor Krankheitskosten bieten. Erst wenn der Interessent weiß, was alles versichert bzw. nicht versichert ist, kann er diesen angebotenen Schutz mit seinen Wünschen vergleichen und eine Entscheidung treffen. Dazu ist aber weitaus mehr notwendig als nur ein reiner Preisvergleich.
Weiterführende Informationen finden Sie auch in meinem kostenlosen Ebook zur Privaten Krankenversicherung im Downloadbereich.